Schmalzler

Das bekannteste Produkt der Gebrüder Bernard war der Schmalzler. Das Wahrzeichen dieser Schnupftabaksorte ist der bereits erwähnte „Schmalzlerfranzl“. Die Herstellung des Schmalzers ist sehr aufwändig und zeitintensiv. Die Schmalzler wurden bis zuletzt in althergebrachter Weise traditionell von Hand und mit den historischen Maschinen hergestellt.

Der Schmalzler wird aus Brasiltabaken und speziellem Würztabak, dem sogenannten Mangotes gemischt. Mangotes sind in Brasilien zu dicken Seilen versponnene Tabake, die frisch vom Feld unter Verwendung besonderer Soßen eng gewunden und gepresst und schließlich in Ochsenhäute eingenäht wurden. Diese Säcke hatten ein Gewicht von etwa 80 Kilo. Sie wurden dann nach Deutschland transportiert, wo sie in einem langen Prozess reiften.

Die Tabakstränge werden schon lange nicht mehr in Ochsenhäute eingenäht, sondern in Plastiksäcke verpackt.

Kilo 6000

Zur Produktion wurden die Mangotesstränge zerkleinert, den fermentierten Brasiltabaken untergemischt und mit verschiedenen Soßen versetzt und nochmals fermentiert. Die Fermentierung fand in großen Holzbottichen statt, die bis zu 6000 Kilo Fassungsvermögen hatten und im Gärprozess engmaschig kontrolliert werden mussten, da sie nicht zu heiß werden durften. Die Tabake ca 6 Wochen bis 3 Monaten fermentiert, danach getrocknet und mit speziellen Maschinen gerieben. Foto: Reiberei

Das Tabakmehl wurde dann mit Butterschmalz (daher auch der Name „Schmalzler“) angemacht und in einem geheimen Verfahren aromatisiert. Neben dem Schmalzler wurden auch noch eine ganze Reihe Snuffs (hellere Tabake mit Menthol und anderen Aromen versetzt) und ein paar wenige historische Sorten wie der Gekachelte Virginie, Civette, Feiner Offenbacher Cardinal, Alt Offenbacher köstlich und der Kownoer hergestellt.

Sinzing

Der Kownoer gehörte, wie auch der Russische Augentabak oder der Erfrischungstabak, zur Gruppe der „grünen Tabake“, die auf der Vergärung und Vermahlung grüner Tabake westpreußischer (früher auch polnischer und russischer) Anbaugebiete beruhen, woher auch der Name Kownoer kommt.

Früher wurde Schnupftabak in Holzfässern verkauft, heute verpackt man fast alle Sorten in Kunststoffdosen, Metalldosen oder in Glasfläschchen.

Bernard hat bis Mai 2024 Schnupftabake in Sinzing bei Regensburg produziert, leider musste die Produktion aufgrund der immer schwierigeren Gesetzgebung eingestellt werden.

Früher wurde Schnupftabak in Holzfässern verkauft, heute verpackt man fast alle Sorten in Kunststoffdosen, Metalldosen oder in Glasfläschchen.
Sinzing

Mai
2024

Die Schnupftabakproduktion und der Verkauf
von Schnupftabak wurde im Mai 2024 eingestellt.